Die SPARCS Partner:innen im Interview: Anja Vöhl von den Leipziger Stadtwerken

CO2-freie Stadt – postfossile Zukunft – energiepositive Quartiere: Es sind große Ziele, die das EU-Projekt SPARCS ins Visier genommen hat. Spannend und inspirierend ist aber schon der Weg dorthin – da sind sich die Teilprojektleiter der Leipziger Stadtwerke (LSW) einig. Was an der Projektarbeit besonders viel Spaß macht und auf welche positiven Möglichkeiten sich die Bewohner der Modellquartiere freuen dürfen, lesen Sie hier.

„Ich finde an SPARCS spannend, dass es ein internationales Projekt ist, das sich mit zukunftsgerichteten Themen befasst. Besonders viel Spaß macht mir der Austausch mit den Projektpartnern, weil wir viel voneinander lernen können.“ Anja Vöhl, Referentin Energielösungen bei den Leipziger Stadtwerken (LSW) und zuständig für die Koordination innerhalb der LSW, bringt mit wenigen Worten auf den Punkt, was das EU-Projekt für sie und ihre Kollegen so außergewöhnlich macht. „Mich motiviert, dass ich aktiv zu einer nachhaltigeren Wärmeversorgung für Leipzig beitragen kann“, ergänzt Tom Schutt, Spezialist Lokale Energiestrukturen für Bestandsobjekte und verantwortlich für das Teilprojekt Wärme. Er befasst sich aktuell unter anderem damit, wie man Abwärme fürs Leipziger Fernwärmenetz nutzbar machen kann – eine Art Energie-Recycling also, denn diese „Abfallwärme“ geht normalerweise ungenutzt verloren.

Ein digitales Einkaufsportal für erneuerbare Energien, auf dem jeder Kunde wählen kann, von welchen (grünen) Erzeugungsanlagen er seinen Strom beziehen möchte, daran arbeitet das Teilprojektteam „Produktentwicklung“ um Junior-Produktmanager Clemens Spiller. Eine Idee, die dank Transparenz, DIY-Prinzip (Do It Yourself) und Community-Gedanken („Ich trage aktiv zur Energiewende bei“) auch die breite Masse für erneuerbare Energien begeistern kann, hofft er. Und so ist es auch der „Community-Aspekt“, den Spiller an SPARCS besonders interessant findet: „Die Zusammenarbeit in einem so großen Konsortium ist spannend und eine Herausforderung. Aber es läuft gut – die ‚vielen Köche‘ bewirken hier vor allem viele Lerneffekte.“ Und das schon innerhalb der LSW, wo die beteiligten Fachbereiche Hand in Hand aktiv auf das große Ziel Nachhaltigkeit hinarbeiten.

 

„Der umfassende, ganzheitliche Ansatz, der nach Lösungen für eine ganze Stadt sucht – und das auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig: nicht nur konzernintern, sondern eben auch stadtweit und sogar international“, für Erik Jelinek, Projektingenieur Erzeugungsanlagen, der das Teilprojekt Solarthermie leitet, macht gerade die Komplexität das Projekt SPARCS so interessant und überzeugend. Ähnlich sieht es Benjamin Engelmann. Als Teilprojektleiter für E-Mobilität hat er den Fokus auf das bi-direktionale Laden gelegt: „Schön ist, wie hier Einzelthemen mit Blick auf die Zukunft zusammengefasst werden und dafür ganz unterschiedliche Player aus der Stadt zusammenarbeiten – diese Verzahnung ist notwendig, weil viele Probleme eben nicht nur uns als LSW angehen, sondern übergreifende Lösungsansätze erfordern.“

Herauskommen soll am Ende ein „positives Energiequartier“ im Leipziger Westen. Aber was ist das eigentlich? Den Energiespezialisten fällt die Definition naturgemäß leicht: „Ein Stadtviertel, das seinen Strom und seine Wärme selbst gewinnt und dabei einen Überschuss erzeugt, von dem andere Quartiere profitieren können.“ Dass die im bzw. fürs Quartier gewonnene Energie dabei möglichst „grün“, d. h. CO2-arm oder aus erneuerbaren Quellen sein soll, versteht sich für die SPARCS-Teilprojektleiter von selbst.

Und was haben die Bewohner dieses Quartiers davon, wenn SPARCS 2024 abgeschlossen ist? Auch da müssen die Teilprojektleiter nicht lange überlegen: „Neue Produkte!“ – „Grüne Energie, die sie beziehen können.“ – „Das tolle Gefühl, für so ein schönes Projekt ausgewählt worden zu sein, quasi ‚Vorreiter‘ zu sein für nachhaltige Lösungen.“ – „Aktiv Feedback geben zu können und zu wissen, dass man damit zur Weiterentwicklung beiträgt.“ – „Spaß am digitalen Stromeinkauf, weil das Portal einfach zu bedienen ist und richtig schick aussieht.“ Man darf also gespannt sein – ganz besonders im Leipziger Westen.