Kladno und die Tschechisch Technische Universität Prag erkunden Leipzigs Weg zu mehr Energiepositivität

Vertreterinnen und Vertreter der tschechischen Stadt Kladno sowie der Tschechisch Technischen Universität Prag (CUVT) besuchten am 29. und 30. September 2021 im Rahmen des EU-Projektes SPARCS die Stadt Leipzig. Die Besucherinnen und Besucher wurden von den lokalen Projektpartnerinnen und –partnern, der Stadtverwaltung Leipzig, der cenero energy GmbH sowie den Leipziger Stadtwerken begrüßt und zu ganz unterschiedlichen Besichtigungszielen begleitet. In den persönlichen Gesprächen standen mehrere Themen im Fokus: die Leipziger Strategie zur Erreichung der Klimaneutralität, die Errichtung positiver Energiequartiere und die generelle Transformation des Fernwärmenetzwerks – weg von Kohle und damit hin zu einer geringeren Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

Nadja Riedel, Projektleiterin des Leipziger SPARCS-Konsortiums, und David Skorna aus Kladno stellten Neuerungen und aktuelle Aktionen rund um die SPARCS-Initiative in den beiden Städten vor. Johann Singer, der im Referat für Nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz in der Stadtverwaltung Leipzig tätig ist, erklärte den Gästinnen und Gästen die Leipziger Strategie zum Klimaschutz und Simon Baum, Projektmitarbeiter bei cenero, veranschaulichte die Fortschritte auf einem der Leipziger Modellquartiere, der Baumwollspinnerei im Westen der Stadt.

Zudem erfuhren die Teilnehmenden Details zum geplanten Bau der größten Solarthermie-Anlage in Deutschland. Das Vorhaben wird durch die Leipziger Stadtwerke realisiert, die etwa 30 % der städtischen Haushalte mit Wärme versorgen. Die geplante Anlage ist ein wichtiger Baustein in der Dekarbonisierungsstrategie des Unternehmens.

Von einem weiteren Bauvorhaben der Leipziger Stadtwerke zeigte sich Michal Kuzmic vom Team der CVUT beeindruckt. Zur Wärmeerzeugung soll eine große Gasturbine ebenfalls in den kommenden Jahren errichtet werden. Die Turbine kann neben Gas auch mit Wasserstoff betrieben werden. Das Unternehmen erwartet in naher Zukunft eine steigende Produktion von grünem Wasserstoff in Deutschland. 

Die Gästinnen und Gäste aus Tschechien waren sehr erfreut darüber, die spezifischen Aspekte der Transformation des Leipziger Fernwärmenetzwerkes direkt mit Stadtwerke-Mitarbeitenden vor Ort zu besprechen. Auch die weitere Baumaßnahme der Stadtwerke, nämlich die Implementierung eines Hochleistungswärmespeichers, wurde diskutiert.

Am zweiten Tag des Besuchs kam das CVUT-Team mit der Universität Leipzig für einen gemeinsamen Workshop zusammen. Auf der Agenda standen die Aspekte von Energiemodellierung auf städtischer und Quartiersebene. Der Schwerpunkt der Diskussionen lag auf der Modellierung der Leipziger energiepositiven Quartiere. Professor Thomas Bruckner und Hendrik Kondziella stellten den Besuchern und Besucherinnen die Vorgehensweise der Leipziger Universität, sowie das Tool IRPOpt vor, das für technisch-ökonomische Analysen genutzt wird.

Autorin: Anouk Fuchs