Im Gespräch mit Simon Baum von der CENERO Energy GmbH wird schnell klar: Mit dem Projekt arbeitet das Unternehmen hochmotiviert auf das Ziel eines energiepositiven Modellquartiers hin. CENERO sieht sich in der Verantwortung, im Auftrag der EU und im Sinne der Leipziger Bürger:innen die städtischen Strukturen zukunftsfähig zu gestalten. Ganz konkret soll im Rahmen des SPARCS-Projektes das Gelände der ehemaligen Baumwollspinnerei energetisch so ausgerichtet werden, dass zukünftig mehr Energie vor Ort produziert als verbraucht wird. Damit entsteht ein energiepositives Quartier – ein sinnvoller Schritt in Richtung klimaneutrales Leipzig 2030.
CENERO will die Umbaumaßnahmen auf der Baumwollspinnerei bis Oktober 2022 abschließen. Dazu zählt unter anderem die Installation von bidirektionalen Ladesäulen für E-Autos. Eine erste Ladesäule wurde bereits aufgebaut und kann zum Laden und Entladen von Strom also wie eine Batterie genutzt werden. Dabei mussten mit der technischen Perspektive auch die rechtlichen und wirtschaftlichen Aspekte unter einen Hut gebracht werden. Die Installation dieser Ladesäule zeigt den ganzheitlichen Prozess der Energiewende auf, resümiert Baum.
Neben den bidirektionalen Ladesäulen sollen auch Photovoltaikanlagen zur nachhaltigen Energiegewinnung montiert werden. Mit einer Software wird derzeit die Sonneneinstrahlung auf den Dächern erfasst und in der Auswertung wird der optimale Standort für die Anlagen berechnet. Neben der Sonneneinstrahlung spielt auch die Nähe zum Stromspeicher und zum Datennetz eine wichtige Rolle. Auch in die Wärmeinfrastruktur wird investiert, denn die energetische Sanierung soll sowohl Strom- als auch Heizkosten für die Mieter:innen senken. Das SPARCS-Projekt soll zudem die Öffentlichkeit für die Themen Energie und die Zukunft der Baumwollspinnerei sensibilisieren. Für Baum ist die Baumwollspinnerei als energiepositives Quartier ein Alleinstellungsmerkmal.