Leipzig, den 11.01.2022: An einem nebligen Januartag kamen knapp 20 Personen online zu einem interaktiven Workshop „Mit EU-Projekten das Unternehmen entwickeln – und Energie & Klima voranbringen!“ von SPARCS und NEU e.V. (externer Link) zusammen: darunter Vertreter*innen von Solarfirmen, Abfallbeseitigung, Forschende eines Ingenieur*innenbüros und verschiedene Energie- und Umweltunternehmen.
Dr. Henry Weber und Tobias Espig von der agil GmbH (externer Link) stellten EU-Projektförder-möglichkeiten mit Energie- und Klimaschutzbezug vor: insbesondere die Programme „Horizon EUROPE“, „Eurostars“, „Innovation Fund“ und „Invest EU“ vor. Dank einer Landesförderung berät das Enterprise Europe Network hierzu kostenfrei.
EU-Förderungen gibt es viele: „Es gibt für eigentlich jedes Thema und jeden Technologie-Entwicklungsgrad das passende Programm!“ Daher ist es sinnvoll, sich zunächst zu verdeutlichen, was man im Unternehmen entwickeln will, bevor man sich auf die Suche nach Fördermitteln macht. Auch wenn nicht alle Anträge erfolgreich sind, sind auch abgelehnte Anträge wertvoll: einerseits tragen sie zur Schärfung der Idee bei, anderseits können sie gute Grundlage für neue Anträge sein.
Um Anträge erfolgreich zu machen – und damit ggf. Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die nicht direkt am Markt entwickelt werden können – unterstützt das EEN gerne.
Danach diskutierten die Teilnehmenden in Kleingruppen lebhaft, inwieweit EU-Projekte für ihre Unternehmen passen könnten. Darauf folgend stellte Mirko Dietrich vom Netzwerk Energie und Umwelt vor, und wie dieses Unternehmen unterstützt. Nadja Riedel, die Gesamtkoordinatorin des Leipziger SPARCS-Konsortiums, stellte die Entwicklung dieses EU-Projektes von der Antragstellung bis in die Umsetzung vor.
Anschließend stellten mehrere Unternehmen ihre Erfahrungen vor, die sie in der Arbeit in einem EU-Projekt gesammelt haben. Sie stellten fest: Wichtig sei, dass es eine gute Koordination gebe. Dann sei insbesondere der lokale Austausch wertvoll. Der internationale Austausch biete wertvolle Anregungen, sei aber oft nicht direkt übertragbar.
Die gemeinsame Arbeit bringe zwar auch zusätzliche Aufgaben, aber die Möglichkeit, ein Produkt zu entwickeln, dass auch später verwendet werden kann, wiege das auf.
Außerdem stellten die Projektpartner fest, dass es zwischen Planung und Umsetzung notwendigerweise Veränderungen gebe – unter anderem, weil zwischen dem Schreiben des Antrags und dem Projektstart oft 2-3 Jahre liegen. Nicht alles, was zum Antragszeitpunkt an technischen Möglichkeiten Sinn gemacht hat, kann umgesetzt werden, manche Lücken werden erst im Tun offenbar, und manchmal werden Regulierungen zwischenzeitlich geändert. Hierfür müssen Lösungen gefunden werden, um dem ursprünglichen Anspruch gerecht zu werden. Dafür ist bei den Fördermittelgeber*innen in Maßen Flexibilität vorhanden.
Zuletzt wurde diskutiert, was notwendig ist, damit mehr regionale und Leipziger Unternehmen bei EU-Projekten mitmachen. Ideen hierzu: es solle sichtbar gemacht werden, welche Institutionen als Koordinator*innen fungieren können. Außerdem sei die Antragsphase eine Phase der Vorleistung mit ungewissem Ausgang für die Unternehmen. Hier verwiesen Herr Dr. Weber und Herr Espig auf anteilige Förderungen für externer Beratung zu Anträgen zum Beispiel um den Stand der Technik recherchieren sowie Texte zu schreiben, die den EU-Anforderungen gerecht werden.
Herr Dietrich nahm alle Anregungen für die weitere Arbeit des NEU e.V. auf, und damit schloss der Workshop nach intensiven zweieinhalb Stunden pünktlich. Alle erwähnten Personen stehen für Rückfragen gerne zur Verfügung.
Alles in allem eine runde Veranstaltung – bleibt zu hoffen, dass die Leipziger Unternehmen viele Ideen und Möglichkeiten haben, neue Energiewende – und Klimaschutz-Ideen umzusetzen.
Autorin: Irene Müller