Der Leipziger Westen hat sich in den letzten Jahren von einem Industriestadtteil zu einem prosperierenden Stadtteil mit einer wachsenden Anzahl junger Start-ups und Kreativunternehmen gewandelt. Ehemals leere und aus der Nutzung gefallene Orte wie die Baumwollspinnerei, Tapetenwerk oder Westwerk sind jetzt Nährboden für junge Unternehmen. Diese legen in letzter Zeit ihren Fokus zunehmend auf Sozialorientierung ihres Geschäftsmodells. Nicht mehr die Kapitalvermehrung steht an vorderster Stelle, sondern die Gemeinwohlorientierung ihrer Geschäftsidee.
Das Projekt „Neighborhood Co-Creation Center“ möchte genau diesen jungen Unternehmen Unterstützung in Form von Beratung, Räumen und finanzieller Ausstattung zur Verfügung stellen. An einem Standort im Leipziger Westen könnten Räume entstehen, in denen jungen Unternehmen Büros, aber auch Gemeinschaftsräume zur gegenseitigen Vernetzung zur Verfügung gestellt werden. Das Besondere daran ist, dass dies nicht nur Unternehmen, sondern auch zivilgesellschaftlichen Initiativen offen stehen sollen. So treffen sozialorientierte Unternehmen und Vereine etc. aufeinander, um miteinander ihre Ideen zu verschneiden und sich zu vernetzen. Ein „co-creation Manager“ könnte die Initiativen betreuen und unterstützen sowie Netzwerke zwischen den relevanten Akteuren knüpfen. Auch Denkwerkstätten und Workshops, um die gegenseitige co-creation zu bündeln, wären möglich. Außerdem wäre der co-creation Manager Organisator eines Schulungsprogramms, an welchem Initiativen und Unternehmen zu verschiedenen Themen teilnehmen können. Daneben beinhaltet das co-creation Programm aber auch ein Förderbudget, aus dem junge Initiativen und Unternehmen Gelder für kleine Pilotinvestitionen, Prototypen oder Werbemaßnahmen beantragen können. Ein ähnlicher Ansatz wäre auch zur Umsetzung im Leipziger Osten möglich.
Die Umsetzung des Neigborhood Co-Creation Center ist abhängig von der Bewilligung von Fördergeldern. Hierzu hat das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung (ASW) zusammen mit der Wirtschaftsförderung der Stadt, dem Social Impact Lab sowie dem Institut für Länderkunde einen Antrag bei der EU eingereicht. Hierzu wird bis ca. Herbst 2016 eine Entscheidung erwartet.